Mein Freund, der Baum

Mein Freund, der Baum

© Alva Scholz

Im Moment wird wieder ordentlich gesägt im Park, der direkt vor unserer Haustür beginnt. Ein grausames Geheul der Kettensägen. Sie sägen nicht nur Äste, sie sägen auch an mir. Es ist für mich, ganz im Ernst, mit körperlichem Schmerz verbunden, wenn ich sehe (und höre), wie Bäume gefällt oder nur beschnitten werden. Wahrscheinlich ist es die momentane Trockenheit, die die Bäume in die Knie zwingt und sie daher ein bisschen schwächlich mit ihren Ästen wackeln und knarzen lässt, ein paar Blätter fallen auch bereits, weit vor Herbstanfang. Zum Glück ist sofort ein pflichtbewusster Beamter zur Stelle und nimmt das Wackeln und Knarzen und Blätterabwerfen besorgt zur Kenntnis. Schon wird Formular G22B-7/a12 ausgefüllt und eine Firma mit leistungsfähigen Kettensägen und furchtlosen Kettensägen-Operatoren herbestellt. „Entfernen Sie das!“, ruft der Beamte, „Es geht eine nicht zu unterschätzende Gefahr davon aus.“ Wir können darauf vertrauen, dass diese Maßnahmen gut überlegt sind. Niemals würde hierzulande jemand auch nur ein Zweiglein ohne Sinn entfernen. Deutschland ist ein Land der sinnvollen Aktionen. Und es ist – glücklicherweise – ein Land der Bäume. Von Flensburg bis Garmisch wachsen 90 Milliarden davon. Das bedeutet, für jede:n einzelne:n Deutsche:n, ob für eine:n große:n oder eine:n kleine:n, für jede:n alte:n und jede:n junge:n, wachsen hier über 1.000 Bäume. Kein Wunder, dass Kinder so gerne Bäume malen. Das Standard-Motiv für den kleinen malenden Jörg war ein Haus mit Satteldach, das so dargestellt war, dass man in die Zimmer hineinsehen konnte, zum Beispiel in das riesige Spielzimmer im Obergeschoss mit Fußballtoren und einem schwimmbadähnlichen Pool. Auf das Haus führt ein Weg zu, in der linken oberen Ecke die obligatorische lachende Sonne, ein paar Blumen und Gras und ein großer Baum. Mein Baum sah immer ungefähr so aus wie der von Alva, den man oben sieht.

Ich hatte schon als Kind eine gute Beziehung zu Bäumen. Ich bin auf sie hinaufgeklettert, von ihnen heruntergefallen (da wurde ich mal geschubst von einem frechen Jungen), ich habe sie gefällt und ich habe neue gepflanzt. Einige meiner Freunde waren Eigentümer spektakulärer Baumhäuser (ich selbst baute erst 30 Jahre später mein erstes). Im Yps gab es als „Gimmick“ einen Mini-Weihnachtsbaum, der immer noch existiert und mittlerweile 20 Meter hoch ist. Vom Spielen im Wald mit selbstgebauten Waffen brachte ich mal einen Speer mit nach Hause, den ich in dem Busch neben der Haustür zwischenlagerte. Der „Stock“ schlug Wurzeln und wuchs zu einem stattlichen Baum heran. Mit meiner ersten Freundin Uschi, da war ich 12, ging ich in unseren Wald, kletterte mit ihr auf einen Hochstand, wir setzten uns und hielten schweigend Händchen. Stundenlang. Jeden Tag, an dem wir uns trafen. Für mich war das der Inbegriff von romantischer Liebe. Uschi wurde es schon am Ende der Osterferien zu langweilig und sie machte Schluss. 

Bei einem Fotoshooting in Zandvoort mit dem (inzwischen leider verstorbenen) Fotografen Guido Deussen saßen wir in einer Pause in einem Café und das Thema kam auf das Zeichnen von Bäumen (worüber man sich eben so unterhält). Guido forderte mich auf, jetzt sofort vor den Augen aller einen Baum zu zeichnen. Er meinte, dass ich das als Artdirector natürlich können müsste, entsprechende Schulen besucht hätte, die mich dazu qualifizieren, wenn nicht ich, wer sonst und man würde sich schon auf das Ergebnis freuen. Das ganze Team schaute mich erwartungsvoll an. Mir blieb nichts anderes übrig, als ein Geständnis abzulegen. Niemand hatte mir jemals das Zeichnen von Bäumen beigebracht. Ich zeichnete Bäume immer noch so, wie ich sie als Kind gezeichnet hatte. Ein dicker Stamm, eine grobe Krone aus Halbkreisen. Also eher ein Symbol für einen Baum, ein Icon oder Pictogramm. Jeder weiß, dass in der Natur ein Baum nicht so aussieht. In der Zeit danach intensivierte ich mein Scribble-Training. Ich wollte mit wenigen Strichen einen überzeugenden Baum zeichnen können. Meine Skizzen von Bäumen sahen bald in etwa so aus: 

Ja, das ist ein Baum! Guido wäre stolz auf mich. So sehen die Bäume in der Natur aus. Viel filigraner, viel dünnere Stämme, Verästelungen, mal hier ein Büschel aus Blättern, mal dort ein Bündel Zweige. So ist sie, die Natur. So verdammt natürlich. Haha, wie süß man doch als Kind alles vereinfacht und vergröbert. Jahrelang ging ich dank dieser neuen Fähigkeit ein wenig zufriedener durch die Welt. Bis mir vor kurzem das hier begegnete. 

Dieser Baum erinnerte mich unweigerlich an Tom Curtis und seine „Things I have drawn“. Curtis baut in Photoshop „reale“ Bilder von gezeichneten Vorlagen, meistens Kinderzeichnungen, was im Falle von Tieren oder Menschen oft unglaublich lustig ist. So lustig ist mein Baum nicht, aber ich musste schon schmunzeln (wer schmunzelt eigentlich heutzutage noch, mal abgesehen vom Milka Schmunzelhasen?), dass die Zeichnungen meiner Kindheit viele Jahre später Wirklichkeit wurden. Vielleicht bekomme ich ja nun auch das Haus mit dem schwimmbadähnlichen Pool im Obergeschoss.

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