Neues Logo – neues Glück?

Ich verspreche: Dies ist das erste und einzige Mal, dass ich mich öffentlich kritisch über ein Firmenlogo äußern werde. Ich mache das nur, weil ich mich über 10 Jahre lang über das bisherige Rheinenergie-Logo gewundert habe, das so seltsam unprofessionell und unharmonisch daherkam.
Meinen ersten Kontakt mit dem neuen Logo (Agentur: Meiré und Meiré) hatte ich als Kunde des Unternehmens, als ich in der vergangenen Woche meine Wasserrechnung aus dem Umschlag nahm. Und daher war mein erster Eindruck auch noch relativ unbefangen. Leider muss ich sagen, dass dieser erste Eindruck kein guter war. Ein Ring ist nach menschlicher Erfahrung ein harmonisches, in sich abgeschlossenes Objekt. Wenn da nun etwas fehlt, kommt es einem erstmal unvollständig vor. Meine erste Assoziation: Klar, die Energie geht langsam dem Ende zu, die fossilen Energieträger sind fast aufgebraucht. Das ergibt Sinn, war aber mit Sicherheit nicht die Intention des Unternehmens.
Was ich von einem Logo erwarte: dass es einfach ist. Dass es sich von anderen Logos unterscheidet. Und dass es eben keine Assoziationen weckt, die nicht beabsichtigt sind. Wenn es dann noch gestalterisch und handwerklich sauber gearbeitet ist: 99 von 100 Punkten. Den letzten Punkt vergebe ich, wenn das Logo von sich aus etwas über das Unternehmen oder das Produkt erzählen kann. Meistens ist das aber zu viel verlangt und auch gar nicht nötig. Wofür könnte die Silhouette eines angebissenen Apfels stehen? Für einen Obsthändler? Bei Namen ist es ähnlich. Mit Bedeutung kann ein Name oder ein Logo durch das, was danach kommt, gefüllt werden: Kampagnen, Geschichten, eigene Erfahrungen.