Zum Ende des Bezahlkartendienstes Maestro zum 1. Juli 2023 (seitdem werden keine neuen Karten mit Maestro-Funktionalität mehr herausgegeben) hier noch mal der Film, den ich mir mal für den Dienst ausgedacht hatte. Der Kunde (Mastercard) wollte einen Zeichentrickfilm für junge Leute produzieren, der im Kino gezeigt werden sollte. Der Claim „Ihr Geld weltweit jederzeit“ stand bereits fest. Den Moment beim Brainstorming in der Agentur, als ich plötzlich eine kreative Eingebung hatte, werde ich nie vergessen. Bernd, unser Creative Director, hatte gerade gesagt: „Manchmal kann man auch etwas Negatives sagen, um die nötige Wirkung zu erzielen.“ Innerhalb von Sekundenbruchteilen hatte ich den fertigen Film vor Augen. Es war schon Abend und ich fuhr nach Hause, war aber voller Energie und Eifer und legte sofort los, die einzelnen Szenen zu zeichnen und die Texte zu schreiben. Ich brauchte dafür die halbe Nacht (mit meinen Zeichenkünsten war es noch nicht so weit her), aber ich genoss jede einzelne Sekunde. Als ich fertig war, legte ich mich ins Bett und war noch so aufgeregt, dass ich erst nach einer Stunde oder so einschlafen konnte. Am nächsten Morgen war ich trotzdem hellwach und voller Vorfreude. Ich ging in die Agentur und legte Bernd mein fertiges Storyboard vor. Seine Reaktion: „Cool.“ Das war so ungefähr die höchste Auszeichnung, die man bekommen konnte. Nach einigen kleinen Änderungen faxte Aline MEIN Storyboard nach London zur Europazentrale des Unternehmens. Ich war unfassbar stolz. Und dann passierte: gar nichts. Der Film wurde nie produziert. Gar kein Film wurde produziert. So blieb es beim Entwurf, der ein treuer Begleiter in meiner Mappe blieb und den ich immer wieder gerne vorzeigte. Und immer noch fühle ich das gleiche, wenn ich meine gezeichnete Geschichte sehe. Auch wenn Maestro nun keine Rolle mehr spielt. Einen ähnlichen Spruch („Deine Bank überall jederzeit“ oder so) habe ich in letzter Zeit wieder ein paar Mal gehört. Aber ohne eine lustige Geschichte drumherum.